Brose Antriebssysteme
- Wie fährt sich der Brose Mittelmotor?
- Brose Mittelmotor: Technische Daten
- Brose – leise und kaum sichtbar
- Mittelmotor mit Mehrfachkettenblatt
- Fahren ohne Widerstand im OFF-Modus
- e-Bike-Antrieb als offenes System
Als Brose seinen e-Bike-Antrieb 2013 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung vorgeführt hat, ahnte niemand, wie schnell dieser e-Bike-Motor sich einen Platz an der Spitze des Marktes sichern würde. Aber bereits 2014 ging der Brose Antrieb in Serienproduktion und war ein Jahr später in über 22 e-Bike-Marken verbaut – 2016 folgte der erste Brose S-Pedelec-Motor: eine Erfolgsgeschichte!
Brose ist als Unternehmen weniger bekannt als zum Beispiel Bosch, aber in der Branche der Automobilzulieferer ein Urgestein. Neben vielen weiteren Geschäftsbereichen widmete sich das Familienunternehmen der Entwicklung und Herstellung von Motoren für Fensterheber, Servolenkungen und Scheibenwischer und stieg schnell in die Entwicklung von Automobil-Elektromotoren ein. In der Folge hat sich Brose geschickt darauf verstanden den Wissens- und Erfahrungstransfer von Abläufen, Analyseinstrumenten, und Qualitätsmethoden von der Automotiv-Produktion in die Produktion des e-Bike-Antriebs zu bewerkstelligen. Das Ergebnis ist ein leistungsstarker und hochsensibler e-Bike-Motor, der auf einem Lenkmotor aus der Autoindustrie basiert. Kein Wunder also, dass sich der Brose e-Bike-Antrieb gegen viele Konkurrenzprodukte durchgesetzt hat!
Wie fährt sich der Brose Mittelmotor?
„e-Bike Design und Fahrgefühl, das begeistert“ ist der Leitspruch des noch jungen Unternehmens im e-Bike-Markt und das zeigt sich in einer Tretkraftunterstützung, die nicht nur Power nach vorne gibt, sondern den e-Bike-Fahrer intuitiv unterstützt – so entsteht das natürliche, harmonische und dennoch kraftvolle Brose-Fahrgefühl.
Dieses, wie Brose es nennt, intuitive Fahrgefühl erreicht der Automobilzulieferer durch eine hochauflösende Sensorik. Das Drehmoment wird 420 Mal in der Sekunde gemessen und auf Basis dieser Werte errechnet die Antriebssteuerung je nach Modus die jeweilige Motorunterstützung, so entsteht eine gleichmäßige und kraftvolle Tretunterstützung. Der Brose Mittelmotor ist ein Kraftpaket, das mit 90 Nm eine Tretkraftunterstützung von bis zu 300 % bietet. Da verwundert es nicht, dass dieser Pedelec-Antrieb vermehrt in Sportbikes wie Touren e-Bikes oder e-Mountainbikes zu finden ist. In Kombination mit Nabenschaltungen, die zu starke Drehmomente in der Regel langfristig nicht gut vertragen, wird der Mittelmotor auf 50-60 Nm gedrosselt. In beiden Varianten aber zeichnet sich der e-Bike-Antrieb durch eine ruckelfreie Unterstützung aus.
Brose Mittelmotor: Technische Daten
- Mittelmotor (Tretlager-Motor)
- Unterstützung bis zu 25 km/h und 45 km/h
- Nennleistung: 250 W
- Drehmoment: 90 Nm
- Bürstenloser Motor mit Zahnriemen
- Schaltung: Kettenschaltung/Nabenschaltung
- Gewicht: 3,4 kg
- 3 Fahrmodi: Cruise, Tour, Sport
Brose: leise und kaum sichtbar
Der Motor wird in dem ursprünglichen PKW-Lenkungsmotor durch einen Zahnriemen angetrieben, der im Vergleich zum Kettenantrieb sehr leise – nahezu geräuschlos und vibrationsarm arbeitet. Diese geringe Geräuschentwicklung in Kombination mit dem kompakten und in den Rahmen integrierten Motor, lässt Pedelecs mit Brose-Antrieb fast wie klassische Fahrräder wirken. Die Antriebseinheit ist nicht nur sehr leise, sondern auch leicht – das geringe Gewicht von 3,4 Kg wird durch die Verwendung von Leichtbaumaterialien erreicht, die bei gleicher Stabilität eine geringere Wandstärke aufweisen.
Neben seiner Leistungsfähigkeit ist der Mittelmotor ein Antrieb für Ästheten: Durch einen flexiblen Einbauwinkel wird in jedem e-Bike-Typ eine optimale Rahmengeometrie erreicht. Durch den integrierten Einbau bleiben auch die jeweiligen Fahreigenschaften erhalten und unterstreichen das natürliche Fahrgefühl.
Mittelmotor mit Mehrfachkettenblatt
Sensationell ist die Möglichkeit ein Mehrfachkettenblatt mit dem e-Bike-Antrieb zu kombinieren. Das zweite Kettenblatt mit Umwerfer ermöglich in Verbindung mit einem 10-Gang-Ritzel eine 20 Gang-Schaltung – ob diese 20 Gänge in der Realität tatsächlich benötigt werden hängt vom Fahrer ab. Viele Erfahrungsberichte zeigen, dass ein Kontingent von wenigen Gängen und den unterschiedlichen Fahrmodi ausreicht und deshalb bei der 20-Gang-Schaltung oftmals mehrere Gänge übersprungen wurden und schlichtweg nie zum Einsatz kamen.
Fahren ohne Widerstand im OFF-Modus
Ein Alleinstellungsmerkmal des Brose e-Bike-Antriebs ist die komplette Entkopplung vom System, sobald der Motor ausgeschaltet ist, sich also im OFF-Modus befindet. So kann das Elektrofahrrad ohne Motorunterstützung wie ein klassisches Fahrrad gefahren werden, ohne den geringsten Widerstand. Möglich wird dies, weil Getriebe und Motor in einem Freilauf komplett entkoppelt werden.
Brose e-Bike-Antrieb – offen für andere Systeme
Auffällig bei dem in Deutschland entwickelten und produzierten Motor ist das offene System: Der Brose e-Bike-Antrieb kann mit Akkus und Displays anderer Hersteller frei kombiniert werden und bietet e-Bike-Herstellern so die Möglichkeit, das Motorsetup auf den jeweiligen e-Bike-Typ anzupassen – wahrscheinlich auch ein Grund, der den rasanten Erfolg dieses Pedelec-Motors erklärt.
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